Eine gute, schier unerschöpfliche Wissensquelle ist die amerikanische Nationalbibliothek der Medizin („pubmed“), die man online kostenlos besuchen kann. Hier sind unendlich viele Fachartikel, Doktorarbeiten, etc. veröffentlicht, auf die man online zugreifen kann.
Inzwischen finden sich dort zum Stichwort Covid unzählige Fachartikel. Die lesen wir natürlich nicht alle, aber wir schauen regelmäßig mal nach spannenden Themen. Dabei ist uns der Zusammenhang zwischen Vitamin D und dem vorbeugenden Schutz bzw. milden Verlauf von Covid aufgefallen. Auch hierzu gibt es zahlreiche Veröffentlichungen, die mehrheitlich zeigen, dass ein Vitamin-D-Mangel ein Risikofaktor für eine Infektion mit Influenza- und Coronaviren darstellt, zu einem schwereren Verlauf und mehr Todesfällen führt.
Die gute Nachricht: Umgekehrt scheint es so zu sein, dass ein ausreichend hoher Vitamin D-Spiegel das Risiko für Infektionen senken, den Schweregrad lindern und die Rate der tödlichen Verläufe deutlich senken kann: Den Artikel finden Sie hier.
Das deckt sich mit unseren Erfahrungen in der Praxis und erklärt viele Befunde. Zum Beispiel die niedrigen Infektionsraten in Kindertagesstätten: Die Kleinsten halten keine Abstände ein, tragen keine Masken, doch sie bekommen von den Kinderärzten Vitamin D für die Knochen. Den positiven Effekt für das Immunsystem gibt es als positive „Nebenwirkung“ dazu. Negatives Beispiel sind die Altenheime: Hier kommen viele Bewohner gar nicht mehr in die Sonne und die Bestimmung des Vitamin D-Wertes erfolgt sehr selten. Der Mangel ist ebenso häufig wie unentdeckt. Leider wird im Herbst und Winter weniger Sonne zu geringeren Spiegeln führen und damit werden aus unserer Sicht die Infektionszahlen wieder nach oben gehen. Nicht umsonst findet die Grippewelle immer im Winter statt, wenn Vitamin D-Werte eher niedrig sind.
Es ist daher aus unserer Sicht klug, Vitamin D in die Strategie der Pandemiebekämpfung einzubauen. Das zeigen auch die Artikel hierzu in der PubMed-Suche. Einen, der das Thema sehr gut zusammenfasst, habe ich Ihnen noch hier verlinkt.
Leider ist Vitamin D für die Industrie nicht so interessant, weil es als natürlicher Stoff nicht patentierbar ist. Ein Jahresbedarf kostet nur etwa 50 Euro. Dazu kommt: Vitamin D ist ein beratungsintensives Thema, was Zeit und Mühe kostet (die, wie Sie sehen, aus meiner Sicht gut investiert ist!) und die Bestimmung des Vitamin D Wertes ist (leider!) keine Leistung der gesetzlichen Kassen.
Auch wenn der Vitamin D-Mangel das viel Häufigere ist: Man kann Vitamin D auch überdosieren. Deshalb raten wir dringend von unkontrollierter Eigendosierung ab. Besonders von Präparaten in flüssiger Form, die tropfenweise genommen werden sollten, werden immer wieder Überdosierungen berichtet, wenn z.B. regelmäßig eine Pipette, statt einzelner Tropfen genommen werden.
Der Therapieerfolg von Blutdruckpräparaten wird auch mit dem Blutdruckmessgerät überprüft und nicht nur vermutet. Den Erfolg einer Vitamin D-Gabe sollte man ebenfalls regelmäßig kontrollieren, weshalb wir Vitamin D nicht einfach so rezeptieren. Auch bitten wir Sie dringend, zusätzliche Eigenmedikationen und Nahrungsergäntzungsmittel mit uns zu besprechen. Bisher haben wir in unserer Praxis dadurch noch keinen Patienten mit einer Überdosierung von Vitamin D gehabt und das soll auch so bleiben.
Der Plan ist einfach und gut: messen - machen - messen.
Wir haben durch Vitamin D-Messungen und Substitution schon viele Patienten aus dem Vitamin D-Mangel geholt und so viele Infekte verhindern können. Das bestätigt sich neben den Rückmeldungen vieler Patienten auch in den Studien.
Zusammengefasst unsere Empfehlungen: